aus meiner Vita

Arbeiterwohlfahrt Kreuzberg (Berlin)
Bei der Arbeiterwohlfahrt Kreuzberg (Berlin) lernte ich in den 1980er Jahren nach einem nicht-vollendeten Studium der Philosophie und meinem abgeschlossen Studium der Sozialpädagogik und der Sozialarbeit mein Handwerk. Ich erfuhr, wie schnell man als älterer Mensch fremdbestimmt werden kann – auch aus einem fürsorglichen Denken heraus. Und ich entdeckte eine Personengruppe, die damals noch allerorten als ‚verhuscht‘ oder ‚durchgeknallt‘ abgetan wurde: Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung. Da galt es, neue Konzepte zu entwickeln…!

Verein Albatros e.V. (Berlin)
Der Verein Albatros e.V. (Berlin), von Psychiatriebetroffenen und Psychologen gegründet, wollte in den 1990ger Jahren ins Themenfeld Alter einsteigen. Ich wurde als Fachmann engagiert und be-gann damit, spezielle Stellen zur ambulanten sozialen Rehabilitation älterer Menschen auf-zubauen. Viele alte Menschen, die aufgrund eines Oberschenkelhalsbruches, eines Schlaganfalls oder einer anderen Erkrankung vom Krankenhaus ins Heim verbracht wer-den sollten, konnten mit unserer Hilfe (Case Management) nach Hause zurückkehren und dort ihr Leben weiterführen. Damals habe ich begriffen, wie eng der Blick der Medizin(er) fast immer ist - und dass wir diesen reduzierten Blick überwinden müssen.

Stiftung Schönholzer Heide
Neue Wohnformen – ambulant betreute Wohngemeinschaften – galt es in den 90ger Jahren in Berlin-Pankow für ältere Menschen mit kognitiver Einschränkung zu entwickeln. Als Referent der Stiftung Schönholzer Heide begleitete ich diesen Aufbauprozess vor allem in Form konzeptioneller Arbeit, der Beratung der beteiligten Partner sowie einer kontinuierlichen Qualifizierung der dort tätigen Menschen. Es gibt hoch attraktive und lebenswerte Alternativen zu stationären Versorgungsformen – das konnte ich in dieser Zeit ganz praktisch er-fahren. Bis heute habe ich zahlreiche Initiatoren beim Aufbau ambulant betreuter Wohn-gemeinschaften begleiten dürfen.

Verein VIA e.V.
Wir brauchen keine ‚Schulung‘ und keine Fortbildung ‚von der Stange‘, wir benötigen eine Lernbegleitung von Profis, bürgerschaftlich Engagierten und älteren Menschen, die passgerecht, vielseitig, offen und praxisgetränkt ist. So lautete mein Motto als Fortbildungsverantwortlicher des Vereins VIA e.V. für den Bereich Altenhilfe und Gerontopsychiatrie, als ein Geschäftsfüh-rer und Mitinhaber der PMG gmbH in Berlin in den Jahren nach 2000 und als Dozent in der Praxis (bis heute). Fort- und Weiterbildung als Erlebnisraum, in dem vor allem um die Arbeit an Haltungen geht – das zeichnet bis heute meine Praxis aus.

Demenz Support Stuttgart
Vierzehneinhalb Jahre als Geschäftsführer der Demenz Support Stuttgart (2007 - 2021) waren geprägt vom Engagement für die Themen Selbstbestimmung, Teilhabe und Selbsthilfe von älteren und von Menschen mit so genannter Demenz. Und Letztere sollten zu großen Lehrmeistern für mich werden. Wo betroffene Menschen aktiv einbezogen sind, verändert sich die Wahrneh-mung des Phänomens ‚Demenz‘ und finden durch nichts anderes zu ersetzende Lernprozesse statt. Und so bleibe ich an diesen Themenfeldern ‚dran‘, entwickle weiterhin partizipative Pro-jekte und leiste meinen Beitrag zur Veränderung des gesellschaftlichen Bewusstseins – und der gesellschaftlichen Praxis!

Aktion Demenz e.V.
Dieses Bestreben stand auch seit 2006 hinter meinem Engagement als Mitgründer und Vor-standsmitglied der Aktion Demenz e.V. Demenz wurde hier zu einer zivilgesellschaftlichen Fra-ge erhoben und auf die Ebene des Sozialraums heruntergebrochen. Alle Initiativen für eine de-menzfreundliche Kommune haben hier ihren Ursprung gehabt.

demenz.DAS MAGAZIN
Gemeinsam mit Michael Ganß habe ich 11 Jahre lang als Herausgeber demenz.DAS MAGAZIN gestaltet und dem klassischen und vorherrschendem Demenzbild eine andere Sichtweise entgegengesetzt. Das Magazin hat den partizipativen Anspruch von Beginn an in die Tat umgesetzt, Menschen mit kognitiver Einschränkung waren stets aktiv an seiner Entwicklung beteiligt.

Autor und Herausgeber
Und als Autor und Herausgeber mehrerer Bücher blicke ich mit Stolz vor allem auf eines: „Auf dem Weg mit Alzheimer“. Denn hier habe ich einen Menschen, der mit einer Alzheimerdiagnose lebte, dabei unterstützt, das Viele, das er anderen Betroffenen und der Gesellschaft zu sagen hat(te), in Form eines Buches in die Öffentlichkeit zu tragen. Diesen publizistischen Ansatz - den ich unterstütztes Schreiben nenne – werde ich auch weiterhin verfolgen.